EINSATZBERICHT HOCHWASSERZUG LKR. TUTTLINGEN KATASTROPHENHILFE IM LANDKREIS AHRWEILER

Am Mittwoch den 21. Juli 2021 um ca. 10.30 Uhr wurde der Hochwasserzug des Landkreis Tuttlingen von der integrierten Leitstelle zur Katastrophenhilfe in den Landkreis Ahrweiler alarmiert.

 

Bestandteil dieses Hochwasserzuges des Landkreis Tuttlingen sind unter anderen zwei Fahrzeuge der Feuerwehr Aldingen mit acht Einsatzkräften. Gefordert war die Fahrbereitschaft zu einem insgesamt 3 tägigen Einsatz, in kürzester Zeit herzustellen. Dies gelang weil schon im Vorfeld der Kreisbrandmeister des Landkreis Tuttlingen, Andreas Narr, die entsprechenden Feuerwehren über einen möglichen Einsatz im Krisengebiet Ahrweiler informierte. Um 12.30 Uhr verabschiedete Kommandant Gerd Borchert die Kameradin und Kameraden und mit den besten Wünschen des Bürgermeisters Ralf Fahrländer zu einer gesunden Rückkehr, machte sich die Abordnung der Feuerwehr Aldingen auf den Weg in das Krisengebiet. Erster gemeinsamer Treffpunkt des Hochwasserzugs war die Wache Spaichingen, wo die Fahrzeuge entsprechend beladen wurden und der Zugführer der Feuerwehr Spaichingen, Dirk Hauser, die Einsatzkräfte souverän in die Lage einwies und die Führung des Hochwasserzugs übernahm.

 

Zweiter Treffpunkt war dann die Landesfeuerwehrschule in Bruchsal wo alle alarmierten Züge aus dem Regierungsbezirk Freiburg zu einem Verband zusammengeschlossen wurden. Nach der gemeinsamen Ankunft im sogenannten Bereitstellungsraum am Nürburgring begann noch in der Nacht der Einsatz für die ersten Einsatzkräfte des Verbands.

 

Auch für den Hochwasserzug des Landkreis Tuttlingen begann der eigentliche Einsatz nach einer kurzen Ruhepause in den frühen Morgenstunden. Nachdem Zugführer Hauser den Einsatzauftrag erhalten hatte, fuhren wir in den Ortsteil Hönningen, der zur Verbandsbandsgemeinde Altenahr gehört. Während die Spaichinger Kameraden in Hönningen die Feuerwache besetzten um den Grundschutz der Bevölkerung sicherzustellen, besetzten die Aldinger Einsatzkräfte die Wache in Liers, einem weiteren Ortsteil der Verbandsgemeinde. Der Hochwasserzug des Landkreis Tuttlingen darf sich glücklich schätzen und geehrt fühlen, wir konnten Helfen. Gemeinsam halfen wir beim Aufräumen, auspumpen von Kellern, beiseite räumen von Schutt und Schlamm und bei der Bohrung eines Trinkwasserbrunnens. An dieser Stelle veröffentlichen wir Bilder nur mit größter Zurückhaltung. Einerseits um die Privatsphäre der Betroffenen zu schützen, andererseits weil eine Flut von Bildern der unglaublichen Zerstörungen an Gebäuden und der Infrastruktur auch heute noch täglich in den Medien und sozialen Netzwerken zu sehen sind. Viel gewaltiger sind Bilder von Zusammenhalt, Zivilcourage und Menschen die, obwohl Sie alles verloren haben, bereit sind Nachbarn und anderen Betroffenen zu helfen. Beeindruckend war die Hilfsbereitschaft der vielen freiwilligen Heferinnen und Helfer , die nur mit Schaufeln und Eimern ausgerüstet von Haus zu Haus gingen, um Schutt und Schlamm beiseite zu räumen. Noch mehr Eindruck hinterließ aber die Herzlichkeit und Dankbarkeit die wir von den Betroffenen erfahren durften.

 

Technisches Hilfswerk, Bundeswehr, DRK und Feuerwehren arbeiten bis heute Hand in Hand, es war und ist sicher einer der größten Hilfseinsätze den die Hilfsorganisationen und unzähligen freiwilligen Helferinnen und Helfer je bewältigen musste. Umso schwerer fiel es den Einsatzkräften des Hochwasserzuges des Landkreis Tuttlingen nach der 3 tägigen Hilfeleistung die Einsatzstelle wieder zu verlassen und die Heimreise anzutreten.

 

Was bleibt ist die unglaubliche Hilfsbereitschaft, die große Spendenbereitschaft und unsere besten Wünsche, dass alle Betroffenen die zugesicherte Unterstützung und Hilfe bekommen.

 

 

Tipp der Feuerwehr: Nutzen Sie die Angebote des Bundes zur Bevölkerungswarnung! Es stehen Ihnen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung um offizielle Warnungen im Unwetter oder Katastrophenfall zu erhalten. Für mobile Endgeräte wie Smartphone gibt es verschiedenen Apps wie z.B.: Nina und Katwarn


Der Bundesweite Warntag im vergangenen Jahr hat deutlich gezeigt das die Warnung der Bevölkerung über diese etablierten Apps derzeit das zuverlässigste Mittel sind um die Bevölkerung zu warnen. Nehmen Sie im Fall einer Alarmierung die Hinweise und Handlungsempfehlungen unbedingt ernst und warnen Sie Personen von denen Sie wissen das diese möglicherweise kein Smartphone oder Tablett besitzen. Halten Sie TV Geräte und Radios eingeschalten.

Quellen: Text Presseabteilung Feuerwehr Aldingen, Bilder Feuerwehr Aldingen, Piktogramme Nina und Katwarn offiziell
Quellen: Text Presseabteilung Feuerwehr Aldingen, Bilder Feuerwehr Aldingen, Piktogramme Nina und Katwarn offiziell

Feuerwehrkamerad und WERMA-Mitarbeiter Steffen Kroll unterstützt Hilfsorganisationen im Hochwassergebiet WERMA spendet 5.000 Euro für Opfer der Flut-Katstrophe

Steffen Kroll ist bereits seit mehr als fünf Jahren bei WERMA Signaltechnik in Rietheim-Weilheim in der Organisation- und Prozessentwicklung tätig. In seiner Freizeit engagiert sich der 28-jährige nicht nur auf seiner eigenen Pferderanch, sondern ist auch ehrenamtlich bei der Freiwilligen Feuerwehr in Aldingen tätig. „Ich habe schon immer gerne anderen Menschen geholfen und finde es einfach toll, mich bei der Freiwilligen Feuerwehr einzubringen und hier Gutes tun zu können“, sagt er. „Ich habe natürlich sofort zugesagt, als die Anfrage kam, wer von uns in den vom Hochwasser besonders betroffenen Gebieten helfen kann.“

 

Tatkräftige Hilfe vor Ort

 

Steffen Kroll sagt: „Ich habe in diesen drei Tagen so viel Dankbarkeit erfahren und ein wahnsinniges Zusammengehörigkeitsgefühl erlebt - das war wirklich überwältigend.“ Umso wichtiger war es für ihn, dass den Menschen und Hilfsorganisationen vor Ort auch mit finanziellen Mitteln unter die Arme gegriffen wird. „Es ist so wichtig, dass schnell und unbürokratisch geholfen wird. Den Menschen fehlt es wirklich an allem und viele haben ihr gesamtes Hab und Gut verloren.“

 

Finanzielle Spende vom Arbeitgeber

 

„Nach meiner Rückkehr bin ich direkt auf meinen Arbeitgeber zugegangen und habe vorsichtig angefragt, ob WERMA die Menschen vor Ort nicht mit einer finanziellen Spende unterstützen möchte“, sagt Steffen Kroll. „Ich habe mich riesig gefreut, als einen Tag später die Info kam, dass ein Scheck in Höhe von 5.000 Euro in die Hochwassergebiete unterwegs ist.“ Der Signalgerätehersteller WERMA unterstützt die Kultur des Ehrenamts voll und ganz – sowohl ideell als auch ganz praktisch und ermöglicht seinen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer kurzfristig und jederzeit den Hilfseinsatz. WERMA-Geschäftsführer Matthias Marquardt sagt: „Wir als Arbeitgeber bieten die Gewähr dafür, dass unsre ehrenamtlich tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter spontan den Arbeitsplatz verlassen und zu einem Einsatz gehen können.“ Er ergänzt: „Für uns als Arbeitgeber ist es selbstverständlich, ehrenamtliche Tätigkeiten zu unterstützen. Schließlich leisten die Menschen damit nicht nur im täglichen Leben einen großen Beitrag, sondern übernehmen auch eine Vorbildfunktion, die auch im Arbeitsalltag und für unsere Unternehmenskultur sehr wichtig ist.“

 

Auf dem Bild: Steffen Kroll
Auf dem Bild: Steffen Kroll

 

Quellen: Textzitate Firma WERMA, Bild Firma WERMA